BETEN FÜR DIE OPFER VON GEWALT UND FLUCHT
Erstmals Interreligiöses Gedenken in Erfurt am Totensonntag
Aus aktuellen
Anlässen findet in Erfurt erstmals am Totensonntag / Ewigkeitssonntag, dem 22.
November 2015 15.00 – 16.00 Uhr ein Interreligiöses Gedenken statt. Dazu lädt
der Interreligiöse Gesprächskreis »Religionen in Thüringen« öffentlich ins
Atrium der Erfurter Stadtwerke in der Magdeburger Allee ein.
In dieser Stunde
werden Vertreter des Evangelischen Kirchenkreises, der Jüdischen Landesgemeinde
Thüringens, der Römisch-Katholischen Kirche Bistum Erfurt, der
Russisch-Orthodoxen Kirche Weimar, der Schiitischen Gemeinde Erfurt und der
Sunnitischen Moscheegemeinde Haus des Orients Weimar jeweils Texte aus Tora,
Bibel und Koran sowie Gebetsworte zur Sprache bringen.
Erst einmal ist
dabei an die großen Richtungen gedacht: Judentum (orthodox, liberal),
Christentum (orthodox, katholisch, evangelisch) und Islam (Sunniten, Schiiten).
Gelegentlich können zusätzlich Gäste einbezogen werden. Damit soll eine personelle
Dominanz einzelner Gruppen verhindert und zugleich Kontinuität, Vertrautheit
und Verlässlichkeit erreicht werden. Es geht zuerst um Vertiefung des Wissens
um den Anderen. Nicht zuletzt braucht es den Austausch über die jeweiligen
Erfahrungen als Minderheiten in einer überwiegend areligiösen Umwelt, die sich
gleichgültig oder sogar ablehnend zeigt. Im entstehenden Vertrauen lassen sich
viele Fragen aufgreifen: Welche unterschiedlichen Sichtweisen von Religion und
Gesellschaft gibt es? Welche Probleme entstehen im gesellschaftlichen Leben und
zwischen den Religionen, z. B. bei der Seelsorge in sozialen Einrichtungen, in
Schulfragen und Kindergärten, bei Religionswechsel und in den Familien? Wie
kann man sich gegenseitig unterstützen?
Mit der
Einladung zum Interreligiösen Gedenken tritt der Interreligiöse Gesprächskreis
»Religionen in Thüringen« erstmals an die Öffentlichkeit.