Im Namen Gottes, des Gütigen
und Barmherzigen
Gegrüßet seiest du, oh Aba
Abdillah
Der Tag von „Aschura“, zeigt
mit all seinen Tragödien und Lehren, die Erhabenheit von Imam Hossein (gegrüßt
sei er).
Das Ereignis von Kerbela
spiegelt die Rechtleitung der Einen und Irreleitung der Anderen wieder. Dies
brachte muslimische und nicht-muslimische Denker dazu, dieses Ereignis, zu
analysieren, darüber zu schreiben und zu sprechen. Es kamen dabei nützliche Ergebnisse
heraus. Einer der lehrreichsten Ergebnisse, ist die Vorstellung von besonderen
Persönlichkeiten, welche in dieses Ereignis involviert waren.
Die erste Persönlichkeit war
Imam Hossein der Sohn von Imam Ali (gegrüßt seien sie), der nicht bereit war,
sich der Tyrannei und Gewaltherrschaft des damaligen Kalifen (Yazid) hinzugeben
und ihm den Treueeid zu leisten. Imam Hossein (gegrüßt sei er), war ein wahrhaftiger
Diener Gottes, und sagte standhaft: „Jeder, der wie ich denkt, wird niemals
einer Person, wie Yazid, den Treueeid schwören.“
Er blieb bis zum letzten
Atemzug seinen Idealen treu. Und musste dafür teuer bezahlen. Seine Kinder und
er selbst wurden deshalb getötet.

Die zweite Persönlichkeit
ist der Tyrann Yazid selbst. Ein Herrscher, der alle und jeden unter seine
Macht bringen wollte. Ein zügelloser Alkoholiker, der die Religion Gottes
verspottete und auf ungerechtem Weg die Macht an sich gerissen hatte. Er
duldete keinen Widerspruch, so dass er sogar den Nachkommen des Propheten (Imam
Hossein) hat Köpfen lassen. Es war bereit, alles auf sich zu nehmen, nur um
seine Triebe und sein Verlangen zu stillen.
Die dritte Persönlichkeit
ist Omar bin Sad – einer der Gefolgsleute des Propheten Mohammad (gegrüßt sei
er). Überlieferungen zufolge war er sich bis kurz vor der Ermordung Imam
Hossein (gegrüßt sei er) nicht sicher, auf welcher Seite er stehen solle. Er
wollte sowohl das Weltliche als auch das Jenseitige für sich wahren und so
wollte er sowohl Imam Hossein (gegrüßt sei er), und auch Yazid zufrieden stellen. Omar bin
Sad, wollte die Regentschaft von Rey erhalten, aber auch den Respekt unter den
Menschen genießen.
Er war weder bereit, die
Macht aufzugeben, noch seinen guten Ruf aufs Spiel zu setzten.
So kam es, dass er es war,
der Imam Hossein (gegrüßt sei er) und seiner Gefolgschaft den Zugang zum Wasser
versperrte. Und nach dem Tod von Imam Hossein (gegrüßet sei er) befahl er
überdies hinaus noch, dass man über Leichenname
des Imams und seiner Gefolgschaft galoppieren solle, um diese zu
zertrampeln.
Danach
suchte er für seine Untaten eine religiöse Entschuldigung, und meinte, der
herrschende Kalif, Yazid, habe ihm den Befehl dazu gegeben, und der Befehl des
Kalifen ist der Befehl Gottes. Nachdem Omar bin Sad Imam Hossein (gegrüßt sei er)
ermordete, ging er zu Ibn Ziad. Dieser sagte zu Omar: „Händige mir den Befehl
zur Ermodung von Hossein aus!“ Omar sagte: „Warum soll ich dies tun? Du hast
mir von Yazid diesen Befehl erteilt, und ich habe ihn ausgeführt. Nun ist aber
dieses Schreiben verloren gegangen.“ Ibn Ziad sagte: „Nein, das Schreiben ist
nicht verloren gegangen, und du wirst es mir bringen.“ Omar wiederholte seine
Behauptung, und ibn Ziad bestand darauf, dass Omar ihm jenes Schreiben
aushändigen müsse. Schließlich sagte Omar: „Ich behalte den Brief damit, falls
sich Frauen der Quraisch darüber beschweren, dass ich Imam Hossein ermordet
habe, kann ich ihnen dieses Schreiben als meine Entschuldigung zeigen.“
Letztendlich
war es aber Omar bin Sad der nicht einen seiner Träume erreicht hat. Er erhielt
weder einen Anteil der Macht, noch konnte er seinen guten Ruf wahren.
Er kam auch
nicht zur Regentschaft von Rey, und blieb auch nicht vor den Beschimpfungen der
Menschen verschont. Schließlich wurde er bei dem Aufstand vom Mukhtar Abu Ubaid
Masood Thaqafi ermordet.
Viele
von uns haben nicht die Courage, so standhaft wie Imam Hossein zu sein, noch
die Macht wie Yazid sein zu können. Doch viele von uns haben in sich einen Omar
bin Sad!
Wir
wollen einerseits sündigen, und andererseits beten. Wir wollen sowohl unseren
Trieben nachgehen, als auch einen guten Ruf haben und geehrt werden. Wir wollen
sowohl die Feier, als auch die Trauer, doch wir dürfen nicht vergessen, dass
Gott sagt: „Und das (gute) Ende gehört den Gottesfürchtigen.“
Am Jüngsten Tag erlangen nur die, die fromm, und deren Taten und Worte eins
waren, Seligkeit. Die Restlichen empfinden Reue und Scham und haben das
Nachsehen.
Oh Gott! Wir beschwören dich bei Mohammad und seiner
Familie: Lass uns leben wie Hossein und sterben wie er!
Ein Segnungsgebet für Mohammad und seine Familie!