Freitagsansprache von 09.12.2016
von Ayatollah Dr. Ramezani Imam und Leiter des Islamischen Zentrums Hamburg e.V
Im Namen Allahs, des Barmherzigen, des Allerbarmers
Aller
Lobpreis gebührt Gott, dem Erhabenen, dem Herrn aller Welten. Wir
danken Ihm für Seine Gnade und Seine Gaben und bitten Ihn um Hilfe und
Rechtleitung in allem, was wir tun, und hoffen, dass Er uns in Seine
Gunst aufnimmt. Sein Frieden und Segen sei mit unserem Propheten
Muhammad, seinen reinen Nachkommen und seinen rechtschaffenen Gefährten.
O Diener Gottes, ich rate mir selbst und Ihnen allen zur Ehrfurcht vor
Gott und zum Gehorsam gegenüber Seinen Geboten.
Aus der Sicht des Korans haben die Menschen mit Verstand einen Plan
für sich und den anderen und versuchen auch die guten Beziehungen zu
verstärken. Sowie in den vergangen Themen die Eigenschaften der
Verstandsbesitzer im Koran Sure Al-Ra´ad beschrieben wurden, wird es auch in
den kommenden Themen darüber gesprochen. Der erhabene Gott bezeichnet die
siebte Eigenschaft der Verstandsbesitzer als „Spenden“ und besagt folgendes. „
Und von dem, was wir ihnen gegeben haben, im Verborgenen und Offensichtlichen
spenden und das Böse durch das Gute abwehren- diese sind es, denen der Lohn der
Wohnstatt zuteil wird.“

Spenden, die Qualität und Arten
Die Verstandsbesitzer sind diejenigen, die nicht nur von ihrem
materiellen Besitz spenden, sondern auch von allem, was der Gott ihnen gegeben
hat. Dies ist ein Teil ihres Plans. Daher ist das ein wichtiger Schritt in
Richtung Problemlösen der Menschheit, weil sie verantwortungsbewusster sind als
diejenigen, die finanzielle, gedankliche oder andere Probleme haben. Daher wird
aus diesem Satz „ von dem, was wir ihnen gegeben haben“ folgendes verstanden,
dass die Verstandsbesitzer von ihrem eigenen Besitz wie zum Beispiel: Eigentum,
Kraft, Wissen und Eloquenz, Schreibkunst, Prestige, gesellschaftliches Ansehen,
welches sie als Gottes Segen sehen, spenden sie den anderen, dabei soll deren
Ziel das Profitieren vom Gottes Segen für alle sein.
In diesem heiligen Vers wird das „Verbogene und Offensichtliche“
erwähnt, was auf die Qualität der Spende andeutet. Das heißt, dass die
Verstandsbesitzer beim Spenden alle Voraussetzungen und Bedienungen abhandeln,
bis dies bestmöglich durchgeführt werden kann. Infolgedessen wird manchmal im
Verbogenen gespendet, damit die Ehre des Bedürftigen erhalten bleibt,
allerdings ist diese Spende die beste Art. Und manchmal wird diese heilige Tat
im Offenen praktiziert, um eine Motivation für die anderen zu sein, sodass
diejenigen, die viel besitzen, lernen, das was sie von Gott haben, den anderen
auch davon profitieren lassen. Dementsprechend steckt die Philosophie hinter
dem Spenden, um die Bedürfnisse der armen Menschen in einer Gesellschaft zu
stillen. Deshalb ist es wichtig zu erwähnen, dass diese Spende zwei Arten hat,
die Verpflichtende und Empfohlene.
Die erwünschte Spende und ihre Wirkung
Zweifelsohne sind die wichtigste Wirkungen der Spende auf die
Personen, die diese Tat vollziehen, das geistige und gedankliche Wachsen, aber
was beim Spenden wichtig ist, ist die Zufriedenheit Gottes und sie vernichten
nicht die Belohnung für Spende, in dem sie die Bedürftigen helfen und nachher
sie damit belästigen. Denn der erhabene Gott besagt im heiligen Koran bezüglich
der Belästigung und Vorbehalt der Spende: „ O ihr, die ihr glaubt, vereitert
nicht eure Almosen durch Vorbehaltung und Ungemacht.“
Außerdem darf diese Spende nicht mit der Absicht, um Ansehen zu bekommen,
gegeben werden, denn in diesem Vers geht es damit weiter: „ gleich dem, der
sein Gut ausgibt, um von den Leuten gesehen zu werden, und nicht an Allah
glaubt und an den Jüngsten Tag. Das Gleichnis dessen ist das Gleichnis eines
Felsen mit Erdreich darüber, und es trifft ihn ein Platzregen und lässt ihn
hart. Sie richten nichts aus mit ihrem Verdienst.“
Die Spende mit solchen Absichten wird nicht angenommen. Deswegen besagt der
erhabene Gott an einer anderen Stelle bezüglich dieser Personen: „ Sprich:
Spendet willig oder unwillig, es wird doch nicht von euch angenommen. Denn
wahrlich, ihr seid frevelhafte Leute.“
Daher soll der Mensch auf Gottes Wege mit reinen Absichten spenden. In einem
Vers wird gesagt: „ Wir speisen euch nur um Allahs Willen. Wir begehren von
euch weder Lohn noch Dank dafür.“
Eine weitere Wirkung von dieser wichtigen Anweisung ist, dass wenn
eine Person etwas aus Gottes Wege spendet, wird das von Gott ersetzt. Dies
bestätigt er auch im Koran: „ und was immer ihr spendet, Er wird es ersetzen, und
Er ist der beste Versorger.“ An einer anderen Stelle besagt er: „ und was
immer ihr an Gutem spendet, das soll voll zurückerstattet werden, und es soll
euch kein Unrecht zugefügt werden.“
Daher ist dieser Punkt ein Teil des täglichen und nächtlichen Plans der
Verstandsbesitzer, dass alles was sie von Gott bekommen, spenden. „ Diejenigen,
die ihren Besitz bei Nacht und Tag, geheim oder offen, spenden denen ist ihr
Lohn von ihrem Herrn (gewiss), und sie brauchen keine Ängste zu haben noch
werden sie traurig sein.“
Schließlich gehört das Spenden im Koran zu den Eigenschaften der Tugenden, „
und von dem ausgeben, was wir ihnen beschert haben.“ Eines
der Themen, welches dabei das erwünscht Sein der Spende eine Rolle spielt und
beachtet werden muss, ist die Achtsamkeit auf die Aussage „ im Verbogenen und
Offensichtlichen“, weil der Islam nicht nur auf die Tat selbst achtet, sondern
auch auf die Qualität der Taten. Deswegen ist es sehr wichtig, dass man dabei
alles beachtet. Aus diesem Grund wurde im Koran erwähnt, dass wir die Menschen
mit den besten Taten und nicht mit den meisten Taten prüfen. Demzufolge wenn
eine Person spendet, muss sie auf die Persönlichkeit des Bedürftigen achten und
wissen, dass er von Gott zu dieser Person geschickt wurde. „ Der Bedürftiger,
der zu dir gekommen ist, wurde von Gott gesandt.“
Deswegen wenn ihm nicht geholfen wird, hat man eine wertvolle Gelegenheit
verpasst, weil die Probleme dieses Bedürftigen woanders gelöst werden und er
den Gottes Segen durch einen anderen bekommt. Aber diese Person, die dem
Bedürftiger nicht geholfen hat, hat sich selbst von Gottes Segen entzogen.
Daher soll man solche Gelegenheit bestens ausnutzen, um für das Jenseits Gutes
zu ernten.
Schlusswort
Die Verstandsbesitzer „Ulul Al-Bab“ werden niemals vom Spenden
müde, sondern durch das Wiederholen dieser Tat fühlen sie sich froh und
gesegnet. Dadurch wollen sie, dass sie ein Mittel von Gott für die Bedürftigen
sein, damit die Probleme der Gottesdiener, soweit es möglich ist, lösen. Darin
sehen sie ihren Erfolg. Außerdem versuchen sie die Qualität dieser Tat zu
verbessern und die Zufriedenheit Gottes zu erlangen.